Ich bin bescheuert, dass ich immer so vorpreschen muss. Oder es ist gut. Die beiden wissen jetzt, worauf sie sich freuen dürfen, mich traf es unerwartet. Andererseits ist es vielleicht besser so.
Jedenfalls tut es höllisch weh, und ich bin Schmerzen gewohnt. Katharina scheint das auch zu denken, obwohl sie nichts sagt, als sie die Spritze beobachtet, die sich in ihren Arm bohrt. Ihre Gesichtszüge entgleisen kurz, aber sie hat sich gut im Griff.
„Wieso schreit die eine wie am Spieß und zuckt die andere nur kurz?“, erkundigt sich Sarah misstrauisch.
„Es tut bestialisch weh“, erwidert Katharina. „Aber ich war darauf vorbereitet.“
„Aha. Na dann!“ Sarah hält ihren Arm dem Chefwissenschaftler hin, der ihr die Impfung verabreicht. Ihr Atem stockt, dann packt sie mit unmenschlicher Kraft seinen Unterarm. Sowohl Katharina als auch ich springen dazu, um den Arzt zu retten. Er kann ja schließlich nichts dafür.
Sarah keucht heftig.
„Wie kann eine Impfung so schmerzhaft sein?!“
Danko zuckt die Achseln und reibt seinen Arm.
„Welchen Teil von tut bestialisch weh hattest du eigentlich nicht verstanden?“, frage ich nach.
„Ich habe nicht gedacht, dass es so schlimm ist!“
„Du spinnst. Wenn ich vor Schmerzen schreie, dann ist es heftig. Sehr heftig. Ich habe mir schon einen Finger abgeschnitten, ohne auch nur zu stöhnen. Und ich habe zwei Geburten erlebt. Natürlich ist es so schlimm, wenn ich schreie. Merk dir das gefälligst!“
Sarah starrt die grinsende Katharina an, dann wendet sie sich achselzuckend ab.
Wir verabschieden uns kurz von unseren neuen Freunden. Den Vorschlag von Manon, dass seine Leute uns sicherheitshalber bis zum Aufzug begleiten, weisen wir freundlich zurück. Er hat noch nicht wirklich verstanden, dass wir sie beschützen müssten, wenn es denn eine Gefahr gebe.