Tharina Wagner

Wir leben wohl alle in unserer eigenen Welt. Ich mag das so gar nicht, wenn man mir erklärt, ich müsste aus meinen Träumen aufwachen, die mich doch so gut schlafen lassen.

Ich bin aufgeschlossen genug, um mich für jeden Schwachsinn zu begeistern und zu kritisch, um mich selbst zu verstehen. Rastlos genug, um mich in keiner meiner Heimaten zuhause zu fühlen.

Ich liebe die Menschen, bin allerdings arrogant genug, um Gleichgültigkeit für die zu empfinden, die mich nicht lieben.

Heute kann ich einen Konzertsaal unterhalten und morgen verstecke ich mich vor einem Kind.

Ich schreibe, seitdem man es mir beigebracht hat. Wie so vieles hat das Schreiben für eine lange Zeit seine Wichtigkeit für mich verloren. Als Jugendliche habe ich gerappt, doch die Bühne machte mir zu große Angst. Dabei weiß ich doch, dass die Angst der größte Feind des Erfolges ist.

Gleichzeitig und noch viel später habe ich getanzt, auch für mehrere Jahre als Tanzlehrerin gearbeitet. (Hip Hop) Doch die Konkurrenzkämpfe wurde ich satt. Wenn wir glücklich sind, so wie wir sind, warum sollten wir uns tagtäglich mit den Wertungen der anderen beschäftigen?

Um mich selbst zu finden, ging ich in ein fremdes Land, mit einer fremden Sprache und vielen fremden Gesichtern. Mittlerweile verstehe ich zwar deren Sprache, aber ob ich mich selbst gefunden habe, verstehe ich nicht. Zumindest scheine ich eine interessante Geschichte zu erzählen zu haben, denn die Leute machen große Augen, wenn ich spreche. Und meine Erlebnisse haben mich zu dem inspiriert, was ich schreibe. Das könnte lustig sein, denn manchmal bringt es mich selbst zum Lachen.

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